Es dauerte Jahre, bis Holtenau eine seiner wachsenden Bedeutung angemessene Infrastruktur erhielt, sei es nun hinsichtlich Strom- und Wasserversorgung oder des Straßenbaus. Weder eine Straßenbeleuchtung noch ein Telefonnetz waren um die Jahrhundertwende vorhanden. Im Hause gab es Petroleumlampen bzw. Öllampen im Schlafzimmer.
Bereits während des Ersten Weltkrieges
wurden in Holtenau die ersten Gasleitungen in Holtenau verlegt.
Ausgenommen ist heute davon das Fliegerviertel
, das
durch ein Fernheizwerk versorgt wird.
Da durch den Kanalbau die meisten Holtenauer Brunnen trocken fielen, wurde durch das Kanalamt große Wassertanks in der relativ hoch gelegenen Richterstraße aufgestellt: In früheren Zeiten befand sich der Dorfbrunnen vor dem Bauernhaus des Dorfvogtes in der Richthofenstraße (Hammerichscher Hof). Brunnen gab es auch im Wald Voßbrook (z. B. vor der Mählschen Kate) und in der Quarantäneanstalt sowie in der Kanalstraße. Eine funktionierende Wasserpumpe findet sich noch auf dem Spielplatz in der Lindenallee.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde Holtenau an die städtische Elektrizitätsversorgung angeschlossen und erhielt erst im Jahre 1911 die erste Elektrizitätszentrale. Diese befand sich in der Richthofenstraße Nr. 32.
... von dieser wird erzählt, daß die Frau des Betreuers in Holtenau kurz den Strom abschaltete, wenn ihr Mann zu lange in der Kneipe saß ...1.
Alle Anschlüsse wurden per Oberleitung verlegt, erst später kamen Erdkabel dazu und so kam es immer wieder vor, daß die Kabel bei stürmischen Wetter zusammen schlugen und Telefon und Licht ausfielen.
Abb.: Die Elektrizitätszentrale auf den Schleusen.
Eine weitere Elektrizitätszentrale befand sich auf der Schleuse und versorgte unter anderem die Kanalbeleuchtung2, die die Kanallotsen zum Navigieren im Kanal verwendeten, mit Strom.
© Bert Morio 2017 — Zuletzt geändert: 25-07-2024 06:53