Kätner
Die Katen — die kleineren Bauernstellen
— wurden von den so genannten Kätnern
bewirtschaftet, die einen im Vergleich zu
den Hufnern einen geringeren Status besaßen. Es handelte sich um
Kleinbauern. Die Schicht der Kätner entwickelte sich aus Nachsiedlern schon im 13. Jahrhundert
und war nicht an der Dorfgemeinschaft beteiligt, oft waren es auch so genannte
abgeteilte
Bauernkinder, so daß anfangs viele Katen zu einer Hufe gehörten.
Abb.: Die Bauernkate Jess befand sich nördlich des Dorfes auf dem Weg in den Wald Voßbrook.
Auch auf dem Holtenauer Gebiet finden sich viele Katen nicht im Zentrum des Dorfes, das sich damals wie üblich zu beiden Seiten der Dorfstraße (der späteren Richthofenstraße drängte. Sie waren über das gesamte Holtenauer Gebiet verteilt und oft sehr einsam gelegen, z. B. im Wald Voßbrook.
Schon im 17. Jahrhundert überwog die Zahl der Katen oft die der Hufen in den Dörfern. So gelang es den Kätnern schließlich auch, eine gewisse Teilhabe an der Dorfgemeinschaft zu erlangen. Die Kätner übten aufgrund ihrer kleinen Bauernstellen größtenteils noch ein Handwerk neben der Landwirtschaft aus, z. B. als Schmied, Schneider, Weber oder Rademacher (= Stellmacher oder Wagner).
Abb.: Kate im Wald Voßbrook.
Abb.: Kate Jöns.
Abb.: Kate Mohr.
© Bert Morio 2019 — Zuletzt geändert: 17-03-2019 13:14