Holtenauer Geschichte

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Gefängnisse

Zur Zeit der Leibeigenschaft der Holtenauer gab es ein Gefängnis für den Knooper Gutsbezirk auf Hof Busch im Lummerbruch im Gebiet der heutigen Gemeinde Altenholz. Denn der Gutsherr blieb auch nach dem Ende der Leibeigenschaft Richter über die Bewohner des Gutsbezirks, der auch nach dem Ende des Adelsgutes Seekamp weiter bestand. Seit 1805 hatte er aber die Gerichtsbarkeit durch einen Justitiar auszuüben, der alle vier Wochen Gerichtssitzungen über Zivil- und Strafrechtssachen auf dem Stammhof Stift abhielt. Ein kellerartiger Raum mit zwei Fenstern diente dort auch als Gefängnis.

Hof Busch Abb.: Gefängnistür auf dem Hof Busch im Lummerbruch.

Das Gefängnis für den Gutsbezirk Knoop befand sich auf dem Hof Busch im Lummerbruch Nr. 4. Das Gebäude brannte im März 2012 bis auf die Grundmauern nieder. Dort gab es sowohl auf dem Dachboden als auch im Keller Gefängniszellen. Die Altenholzer Heimatforscherein Britta Gaude schreibt in ihrem Buch über dieses Gefängnis folgendes:

Nach der Verurteilung gab es für die Verurteilten zwei Möglichkeiten des Arrestes. Für die leichteren Vergehen gab es den Raum ’Bürgergehorsam’, der häufig auf Dachböden lag und befenstert war. Fluchtversuche wurden durch Anketten verhindert. Das Dachgefängnis lag im Hofflur über dem Gerichtsraum. Die schweren Straftäter wurden im Gefängniskeller untergebracht, der rechts neben dem Langseiteneingang des Hauses lag. [...] Über eine Treppe kommt man in einen Vorraum an dessen Längswand die schwere Eichentür mit verschließbarer Luke für die Essenszuteilung liegt. Dahinter lag die Zelle von 1,88 x 3,95 m Größe. Spärliches Licht fiel durch ein Kellerfenster.1

Weitere Gefängnisse:
Siehe auch:

© Bert Morio 2017 — Zuletzt geändert: 19-10-2017 11:40


  1. Gaude, Britta: Altenholz in alten Ansichten, Band 2, Zaltbommel / Ndl. 1997.