Das 7. Bataillon der Seaforth Highlanders
war die
erste in Holtenau stationierte Britische Einheit, blieb hier jedoch nur eine Woche lang, nachdem man den Flugplatz und die Schleusen
besetzt hatte (über die 7th Seaforth Highlanders
siehe: Das Kriegsende in Holtenau). Schnell folgten dann auch andere britische
Einheiten, von denen einige nur Monate, andere über Jahre in Holtenau stationiert blieben.
Nicht zu vergessen sind auch die Einheiten anderer Staaten wie Norwegen oder Dänemark. Außerdem gab es eine polnische Wacheinheit auf dem Flugplatz.
Die Aufgaben der Besatzungstruppen lagen anfangs vor allen darin, nach dem Zusammenbruch der alten Ordnung innere Unruhen, Plünderungen und Diebstähle von Vieh und Ernte zu verhindern. Es wurden Wegekontrollen durchgeführt und die Flüchtlingslager, in denen teilweise der Schwarzhandel blühte, kontrolliert. Ein nicht geringer Unruhefaktor waren auch die durch das Land strömenden befreiten Zwangsarbeiter oder die aus anderen Gründen aus ihren Heimatländern vertriebenen ausländischen Staatsangehörigen.
Die Royal Navy bzw. die Besatzung der HMS Charlotte
besetzte ebenfalls einige
Unterkünfte der Bromton Barracks
auf dem Fliegerhorst Holtenau. Während die
Offiziere in der Messe lebten, wurden die Mannschaften mit den Royal Engineers
zusammengelegt. Später kamen drei Schnellboote dazu, die an der Stegelhörner Mole lagen und mit gemischten deutsch-englischen Mannschaften
besetzt wurden bis diese Boote nach Gründung der Bundesmarine im Jahr 1955 in deutsche Hände
übergingen. 1957 wurde in Holtenau dann das 1. Schnellbootgeschwader
aufgestellt.
Eine Reihe Holtenauer Häuser wurde seitens der britischen Besatzungstruppen requiriert, u. a.
die meisten Holtenauer Lokale wie das heutige Restaurant
Fördeblick
, die Villa Hoheneck
oder
der heute nicht mehr existierende Ramms Gasthof
.
Die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges lösten auch alle noch existierenden Sportvereine auf, so
daß sich der TuS Holtenau im Oktober 1945 im Gasthaus Fördeblick neu gründen mußte.
Siehe KTC.
Neben anderen militärischen Einrichtungen wurde Anfang 1947 in Holtenau für die Kinder aus
britischen Familien das 21 Field Regiment’s Education Center
ins Leben gerufen.
Hier wurden in drei Klassen Kinder zwischen 6 und 14 Jahren durch 4 Regimentslehrer und eine
Lehrerin unterrichtet. Die so genannte „englische Schule” war in einer mit Backsteinen umfaßten
ehemaligen Wehrmachtsbaracke untergebracht und existierte bis Anfang der 1960er Jahre. Natürlich
gab es seitens der Besatzungsmacht auch Vorschriften für die reguläre Schule Holtenau.
© Bert Morio 2016 — Zuletzt geändert: 28-12-2016 06:56
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