Holtenauer Geschichte
Die Gravensteiner Straße
Die Gravensteiner Straße verlief einst
über die Holtenauer Eiderkanalschleusen
durch den Dänischen Wohld nach Norden. Im
Süden führte sie über den Auberg und das
Dorf Wik zur Stadt Kiel. Westlich der
Gravensteiner Straße lagen die letzten Ländereien der Familie Schack-Schackenborg (d. h.
den Nachfahren der ehemaligen Holtenauer Gutsherrn auf Seekamp), die erst in den 1950er Jahren
verkauft wurden.
Abb.: Die ehemalige
Bauernstelle Storm.
An der Straße lag auch der alte Dorfkrug, die spätere Waffenschmiede
, wo
auch viele Durchreisende Rast machten. Am Dorfkrug vorbei führte
der Nixenweg als einzige Verbindung
zum Gut Knoop. An den gegenüber liegenden
Ende der Gravensteiner Straße lagen auch die Bauernstellen von Bansee und Storm.
Abb.: An der
späteren Gravensteiner Straße lagen auch die Holtenauer Schmiede
und rechts im Hintergrund der Graue Esel.
Nach der Eingemeindung Holtenaus
im Jahr 1922 wurde die Straße, die zuvor Bismarckstraße
hieß, nach dem Ort Gravenstein umbenannt in Erinnerung an das im
Jahr 1920 als Folge des verlorenen Ersten
Weltkrieges an Dänemark abgetretene Nordschleswig benannt.
Einzelne Häuser:
- Nr. 2: Bauernstelle Storm, vorher Bauer Wöhlk.
- Nr. 50: Haus von Mauer Krabbenhöft. Lag direkt neben dem
Grauen Esel
.
- Nr. 52:
Grauen Esel
. Das
Haus wurde von Bauer Pahl gebaut, der Land nördlich des Nixenweges besaß, das er an Bauer Bansee verkaufte.
- Nr. (1)-91: die vier mit dem Giebel zur Straße stehenden
Reihenhausblöcke auf der Westseite der Gravensteiner Straße
wurden in den Jahren 1950-52 von Heimatvertriebenen der
Pommerschen Landsmannschaft in Selbsthilfe errichtet. Der erste
Reihenhausblock mit den Hausnummern 1 bis 13 gehört zur Waffenschmiede.
- Nr. 93-107: Dieser Reihenhausblock wurde hier als erster nach
dem Zweiten Weltkrieg errichtet.
- Nr. 100: an der Ecke Friedrich-Voß-Ufer wurde von Lotsen Flechsig in einem damals für
Holtenau recht modernen Stil erbaut, denn das Flachdach erregte
damals in Holtenau viel Aufsehen.
- Nr. 113: Wurde vom Lotsen Tiek erbaut. Das linke Drittel wurde
1952 angebaut und hier hatte zuerst Milchmann Schneider, dann Wilhelm Clahsen bis 1985 seinen Laden,
wo es noch Milch und Quark lose zu kaufen gab.
- Nr. 115: Erbaut vom Lotsen Pieper, der dort aber nicht selbst
einzog. Es wurde dann von Kapitän Lembke erworben, später an den
Lotsen Zeisig verkauft, dessen Witwe auf Leibrente dort wohnte.
Nach ihrem Tod kauften es Herr und Frau Jacobsen.
- Nr. 117: Frau Schroeder. Hier steht heute ein Neubau.
Abb.: Das Haus von
Hafenarzt Dr. Eltner (© Gisela Heinrich).
- Nr. 119: 1949 für die Familie Göttsch durch Göttsch&Untied erbaut. Das
Baugeschäft Göttsch&Untied war im Zweiten Weltkrieg zerstört
worden und daraufhin das Kontorhaus durch einen Anbau in ein
Wohnhaus umgewandelt worden. Dr.
Eltner hat das Haus dann später von Göttsch erworben. hinter
diesem Haus stand ein im Zweiten Weltkrieg ausgebombtes Haus.
- Nr. 121: Ehemaliger Hof der Bauernstelle
Bansee. Später zu einem Wohnhaus umgebaut. Das Gebäude lag
vor der Kanalerweiterung
von 1907-14 weiter südlich, wurde dann am heutigen Ort neu
errichtet.
Siehe auch:
© Bert
Morio 2017 — Zuletzt geändert: 05-10-2017 16:04